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Zeitungsautomaten in München

 
 
Demokratie, Meinungsfreiheit, Medien. Diese drei Dinge gehören zusammen wie kaum irgendwelche anderen. Eine echte Demokratie ist nur möglich wenn es nicht nur eine politische bzw. oppositionelle und eine juristische Kontrolle gibt, sondern nur wenn die Gesellschaft ausreichend aufgeklärt und kritisch informiert werden kann. Doch wie steht es um die Presselandschaft in Deutschland? Gibt es eine „Meinungsvielfalt“? Oder ist das eine Illusion? Haben Sie schon mal etwas über Medienkonzerne gehört? Das bedeutet: ein Eigentümer besitzt mehrere Zeitungen oder Fernsehstationen. Solche Unternehmen können die Meinung im Lande beeinflussen, denn eine Meinung kann dann in mehreren Zeitungen präsentiert werden. Man nennt das „Pressekonzentration“. Es ist gut zu wissen, wem welche Medien gehören.

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Verstrickungen deutscher Medien

 
 
In der obigen Abbildung sind nur die gängigsten Leitmedien aufgezeigt. Aber allein Bertelsmann und Springer haben mit ihren Zeitschriften die politische Inhalte haben über 70% der Gesamtreichweite. Gerade die BILD-Zeitung und die WELT spielen dabei eine große Rolle. Diese Reichweite mit der eine enorme Deutungshoheit einhergeht, kombiniert mit einer gezielten Lenkung durch Unternehmensgrundsätze ergibt einen gigantischen politischen und gesellschaftlichen Einfluss. Jedoch müssen die restlichen 30% der politischen Leser Deutschlands auch informiert werden. Das übernehmen dann Zeitungen wie der SPIEGEL. Wer jedoch meint solche seien ohne obige Einflussnahme, der irrt.
Spiegel gehört zu 25% dem Bertelsmann Konzern. Die Besitzverhältnisse am SPIEGEL-Verlag sind einzigartig in der europäischen Medienlandschaft. Rudolf Augstein, der am 7. November 2002 verstorbene Gründer, Chefredakteur, Herausgeber und Geschäftsführer des SPIEGEL, übertrug 1974 die Hälfte seines Unternehmens der Belegschaft. 25% gehören der Erbengemeinschaft Augstein. 2013 belief sich der Gesamtumsatz der Unternehmensgruppe auf 298,5 Millionen Euro. Der SPIEGEL erzielt in der aktuellen Media-Analyse 2014 Pressemedien II eine Reichweite von 6,07 Millionen Lesern pro Woche (8,6 Prozent der Deutschsprachigen ab 14 Jahre). Die Reichweite des SPIEGEL ist im Vergleich zur ma 2014 I um 3 Prozent gestiegen (plus 0,2 Millionen Leser). Der Vorsprung des SPIEGEL von über 1,5 Millionen Lesern gegenüber „Focus” (4,54 Millionen Leser = 6,4 Prozent Reichweite) bestätigt weiterhin die Reichweitenverhältnisse im direkten Titelvergleich, laut spiegel-qc.de. Soviel zu der Print-Ausgabe. das Onlinemedium SPIEGEL ONLINE ist wiederum in den Händen der Springer SE.
 
Wer jetzt meint wenigstens der Fernseher biete autonome Meinungen und Inhalte der täuscht sich ebenso sehr. N24 gehört bislang dem ehemaligen „Spiegel“-Chefredakteur Stefan Aust und fünf Managern des Senders. Sie hatten N24 im Sommer 2010 gemeinsam von ProSiebenSat1 übernommen. N24 belieferte die Sender Sat1, ProSieben und Kabel eins aber weiterhin mit Nachrichten. Aust wird nach der Übernahme ab Januar Herausgeber der „Welt“, wie Axel Springer weiter mitteilte. Mit dem Kauf von N24 versucht der Verlag erneut den Einstieg ins Fernsehgeschäft. Anfang 2006 hatte Axel Springer nach wochenlangem Tauziehen mit den Wettbewerbsbehörden den Übernahmeversuch von ProSiebenSat1 schließlich abgesagt. Die Medienkonzentrationsbehörde KEK sowie das Bundeskartellamt hatten den 4,2 Milliarden schweren Übernahmeversuch damals untersagt. Zu Recht – doch heutzutage rümpfen wir eh empört unsere Nase, wenn wir die Entscheidungen des Kartellamtes sehen. Also haben wir nun Italienische Verhältnisse? Nur wenige Konzerne entscheiden über das, was Sie wissen sollen. Ähnlich verhält es sich mit RTL. Der größte deutsche TV-Sender wird über 50% von diversen Bertelsmann Unternehmungen kontrolliert, mit entsprechender politischer Richtungsvorgabe versteht sich.

 

Bemerkung eines Blokkers.

 

Die echte Machtfrage ist doch:

Wer beherrscht die Presseagenturen von denen alle „abschreiben“ ?

Also die großen DREI dpa, upi und reuters.

 
Mfg. Gostfighter.